24.Januar, 2020

Tag der Elementarbildung

90% der ÖsterreicherInnen wünschen sich Bildungsvermittlung auch schon im Vorschulalter

50 Prozent der ÖsterreicherInnen und Österreicher halten die Vermittlung von Bildung bereits im Kindergarten für sehr wichtig, weitere 37% für eher wichtig. Damit schreiben fast 90% der Bevölkerung der Elementarbildung eine hohe Relevanz zu. Das ist das Ergebnis einer von INTEGRAL durchgeführten Studie im Auftrag des Österreichischen Berufsverbandes der Kindergarten- und HortpädagogInnen (ÖDKH). Unter Elementarbildung versteht man jene Bildung, die Kindern in der Krippe, in Kleinkindergruppen, im Kindergarten und im Hort vermittelt wird. Sandra Cerny, Studienleiterin bei INTEGRAL, über die wichtigsten Ergebnisse:

"50 Prozent also die Hälfte der Befragten bekennen sich dazu, dass die Bildung bereits in elementaren Bildungseinrichtungen sehr wichtig ist. Dann gibt es weitere 37 Prozent, die es für eher wichtig halten, und nur eine kleine Minderheit, die die Wichtigkeit nicht so hoch ansehen. Wenn wir uns die Bevölkerungsgruppen im Vergleich ansehen, dann zeigt sich, dass diese Wichtigkeit der Bildungsvermittlung im Kindergarten mit der eigenen Bildung zunehmend steigt und auch in großen Städten verstärkt vertreten ist. Ein besonders erfreuliches Ergebnis ist: Bei der ersten Messung Ende 2016, Anfang 2017 37 Prozent Zustimmung, also 37 Prozent haben Bildungsvermittlung im Kindergarten damals für sehr wichtig gehalten. Das ist seither kontinuierlich gestiegen und wir liegen jetzt bei 50 Prozent. Das ist eine Steigerung um ein gutes Drittel. Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis und zeigt auch die erfolgreiche Arbeit des ÖDKH."

Die wichtigste Forderung der Befragten: Der Bund sollte mit einem bundesweiten Gesetz und entsprechender Finanzierung in ganz Österreich eine gleich hohe pädagogische Qualität ermöglichen. 89% stimmen dieser Aussage sehr oder eher zu. Die Qualitätsorientierung zeigt sich auch an einem klaren Bekenntnis, dass auch in der Zeit in der Früh oder am Abend ausgebildetes pädagogisches Personal eingesetzt werden soll (74% Zustimmung). Sandra Cerny fasst die Anforderungen der Bevölkerung an die Pädagoginnen so zusammen:

"Da steht ganz oben die Team- und Konfliktfähigkeit mit 78%, gefolgt von dem Lernen mit den Kindern, das drei Viertel als wichtige Eigenschaft ansehen, genauso viele wie eine hohe Belastbarkeit für die täglichen Herausforderungen und auch praktisch gleich auf mit dem Interesse am Spielen mit den Kindern. Also es ist eigentlich ein sehr breites Anforderungsprofil, das in der Bevölkerung an den Berufszweig gestellt wird.“

Die Umfrage ergibt weiters, dass laut Bevölkerung, die wichtigsten Rahmenbedingungen für PädagogInnen jährliche Weiterbildung, Doppelbesetzung und ausreichend Ausbildungsstätten sind. PädagogInnen selbst wünschen sich vorrangig, dass es weniger Kinder pro PädagogIn gibt, weil die individuelle Förderung und Begleitung sonst nicht stattfinden kann, meint Raphaela Keller. Für die Zukunft der Elementarbildung wünscht sich die Vorsitzende des ÖDKH folgendes:

„Das Regierungsprogramm beinhaltet unseren Bereich, so oft wie noch nie. Das lässt natürlich Hoffnung aufkommen. Wir wünschen uns von der Regierung, dass sie wirklich das wahrnehmen, was sich in der Realität abspielt, und was Forderungen aus Wissenschaft und Praxis sind, und wirklich mit uns ins Gespräch kommen. Um die Bildungssituation für junge Kinder, und die Arbeitssituation der PädagogInnen in Österreich zu verbessern. Ein großer Punkt hierbei ist ein Mangel an PädagogInnen. Da braucht es massive Offensiven, die Schaffung von viel mehr Kolllegplätzen, die Erweiterung der Fachhochschul-, Pädagogischen Hochschul- und Unilehrgänge für Elementarpädagogik. Es braucht Einstiegshilfen für junge KollegInnen, sie erleben oft einen Praxisschock. Wir brauchen auch ganz viel Unterstützung dafür, dass KollegInnen bleiben, und sie mit Freude dabei sind, und es nicht nur durchhalten, sondern mit der Motivation mit der sie den Beruf ergriffen haben auch weiter arbeiten können.“

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O-TÖNE

Sandra Cerny, Studienleiterin bei INTEGRAL.

Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Studie?

Sandra Cerny, Studienleiterin bei INTEGRAL.

Welche Anforderung hat die Bevölkerung an PädagogInnen?

Raphaela Keller, ÖDKH

Was wünschen Sie sich von der Regierung?

DATEIEN

pdf

Pressetext INTEGRAL ÖDKH

Hier können Sie die offizielle Aussendung des ÖDKH nachlesen.

ptx

Powerpoint zur Studie

Hier finden Sie die Ergebnisse der Studie graphisch aufbereitet

TWITTER KURZINFO

Alle Informationen zum "TAG DER ELEMENTARBILDUNG" des ÖDKH 24.01.2020 jetzt auf DIEGANZE.INFO. Dieses Jahr stehen Motorik und Sprache, sowie das Selbstverständnis und die Professionalität der PädagogInnen im Fokus. https://tinyurl.com/qqnoog3

Gesprächspartner

Raphaela Keller, Vorsitzende des ÖDKH
Sandra Cerny, INTEGRAL

Quelle

Raphaela Keller
Vorsitzende des ÖDKH
1160 Wien, Thaliastr.130/12
office@oedkh.at
www.oedkh.at

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