COVID-19 Erste-Hilfe-Tipps bei Zahlungsverzug
AK Wien bietet Hilfestellung bei Liquiditätsengpässen
„Zahlungsprobleme nicht ignorieren, das kann teuer kommen. Am besten Ihren Berater in der Bank, Bausparkasse, Leasinggesellschaft oder Kreditkartenfirma kontaktieren“, rät AK Konsumentenschützer Christian Prantner. Die AK verlangt: Banken sollen KonsumentInnen bei Zahlungsschwierigkeiten, etwa wegen Jobverlust durch die Coronakrise, rasch und unbürokratisch mit spesenfreien Vertragsänderungen wie Stundungen oder Laufzeitverlängerungen helfen.
Wer sein Girokonto dauerhaft überzieht, hat üblicherweise mit hohen Überziehungszinsen (bis zu 14 Prozent) zu rechnen. „Verhandeln Sie bei einer Kontoüberziehung mit Ihrer Bank über die Höhe der Zinsen und des Überziehungsrahmens und überlegen Sie gemeinsam, wie Sie ein allzu großes Minus abdecken können“, rät Prantner.
Auf einen Blick: Erste-Hilfe-Tipps der Konsumentenschützer bei Zahlungsproblemen
+ Bank kontaktieren: Reden und verhandeln Sie bei ersten Zahlungsproblemen sofort mit Ihrer Bank, Bausparkasse, Leasinggesellschaft oder einem die Forderung betreiben-den Rechtsanwalt oder Inkassobüro. Eine große Bausparkasse bietet etwa ihren KundInnen ein „Corona-Schutzpaket“ an: Auf Antrag des Kunden werden beim Bauspardarlehen sechs Monate nur die Zinsen bezahlt – die Kredittilgung wird in diesem Zeitraum ausgesetzt. Vereinbaren Sie neue Zahlungsmodalitäten. Je früher, desto besser – um hohe Mahnspesen und Verzugszinsen zu vermeiden!
+ Zahlung stunden: Wenn Sie die Kreditrate stunden lassen, ist das zwar hilfreich, aber Achtung – die Zinsen laufen im Normalfall weiter! Das bedeutet: Im Hintergrund kann der offene Saldo eines Kredites kräftig in die Höhe schießen. Es ist ratsam, mit verringerten Raten zumindest die anfallenden Zinsen abzudecken. Sie könnten auch einen Zinsen-stopp auf Zeit vereinbaren.
+ Zinssenkung verhandeln: Besprechen Sie bei hohen Schulden eine Zinssenkung, einen Zinserlass oder ein Aussetzen der Zinsverrechnung bei Ihrer Bank, etwa bei Verzugszinsen.
+ Schulden sind nicht gleich Schulden: Wenn Ihnen die Schulden über den Kopf wachsen, dann wenden Sie sich an eine staatlich anerkannte Schuldnerberatungstelle (in Wien: www.schuldnerberatung-wien.at). Vorsicht vor Kredithaien oder sogenannten Finanzsanierungsunternehmen: Immer wieder versuchen via Internet unseriöse Anbieter ihre Kreditsanierungsprodukte an Frau/Mann zu bringen. und die Gutgläubigkeit auszunutzen.
+ AK hilft: Die AK KonsumentenberaterInnen helfen auch gerne weiter bei Fragen zu Kredit & Co: 01 50165 1209, Mo-Fr 8-12.00 Uhr.
SERVICE: FAQs und Tipps zu Zahlungsproblemen unter www.jobundcorona.at