Umfrage zur Wohnsituation der ÖsterreicherInnen
Der ideale Makler zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Jeder zweite Österreicher ist mit seiner Wohnsituation sehr zufrieden. Das ergibt eine aktuelle Umfrage, die Raiffeisen Immobilien beim Österreichischen Gallup- Institut in Auftrag gegeben hat. Es wurden insgesamt 1000 Personen im Alter von 20 bis 65 befragt.Dabei sollten unter anderem Fragen wie, wie zufrieden sind die ÖsterreicherInnen in Corona-Zeiten mit ihrer Wohnsituation und wer möchte aus welchem Grund übersiedeln oder seine Immobilie verkaufen, beantwortet werden. Die zentralen Ergebnisse der Umfrage erläutert Mag. Nikolaus Lallitsch, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Steiermark und Sprecher der Raiffeisen Immobilien Österreich:
„Wenn wir mit der Wohnzufriedenheit beginnen, so ist durchaus überraschend, dass die Österreicher grundsätzlich mit ihrer Situation sehr zufrieden oder doch zufrieden sind. Etwa die Hälfte der ÖsterreicherInnen gibt der eigenen Wohnsituation einen Einser. Das heißt sehr zufrieden. Ein erheblicher Teil, etwa ein Drittel der Befragten sagt dann: „Naja, ja zufrieden.“ Das ist so ein bisschen wie wenn man fragt, wie geht es dir in deiner Beziehung, in einer langjährigen Beziehung, dann heißt es auch: „Ja was fragst du denn, passt schon.“ Das sehen wir auch in diesem Segment, also beim Wohnen. Diese beiden Gruppen zusammen gefasst, sehr zufrieden und durchaus zufrieden, machen etwa 80 Prozent aus. Das ist also in einer Zeit, in der man sehr intensiv gewohnt hat, und in dieser Phase sind wir jetzt noch immer, durchaus ein sehr beachtlicher Wert. Wenn man sich die Detailergebnisse dann anschaut und auf das andere Ende der Skala schaut, nämlich wo sind die Unzufriedenen, so erkennen wir, und wir sagen jetzt noch einmal das Datum der Befragung, nämlich April 2020, dass etwa 40 Prozent der städtischen Bevölkerung mit der Wohnsituation nicht zufrieden war. Auch bei den Jungen hat man empfunden, dass die derzeitige Wohnsituation, besser sein könnte. Spannend sind natürlich auch die regionalen Unterschiede. Auffällig ist, dass unter den Städtern dreimal so viele ihre Wohnsituation, als nicht zufriedenstellend empfinden, als das bei der Landbevölkerung der Fall ist. Wenig überraschend ist auch, dass Mieter dreimal so oft, auf die Frage sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden, kritischer reagiert haben, als das Eigentümern von Wohnobjekten getan haben.“Die Umfrage ergibt außerdem, dass sich Immobiliensuchende vom Makler vor allem Transparenz und Fairness wünschen. Im Gegensatz dazu, ist den Immobilienverkäufen eher Rechtssicherheit und der Service wichtig. Die zu geringe Größe der aktuellen Immobilie ist für 36 Prozent der Befragten der stärkste Motivator für eine Übersiedlung. 19 Prozent geben die zu hohen Kosten der Immobilie, 15 Prozent berufliche Gründe, acht Prozent familiäre Gründe und drei Prozent den Familienzuwachs, als Hauptgrund für einen Umzug an. Die zentralen Motive für einen Umzug fasst Mag. Nikolaus Lallitsch zusammen:
„Wenn man die Motive für diese geplante Übersiedlung, den Wohnsitzwechsel anschaut, dann gibt es da eigentlich vier Motivgruppen, die den ÖsterreicherInnen wichtig sind. Wir kennen aus der Immobilienwirtschaft dieses geflügelte Wort auf die Frage: Was ist das Wichtigste bei einer Immobilie? Lage, Lage, Lage. In dieser Befragung sehen wir aber, dass die Motive für eine Übersiedlung andere sind. An erster Stelle sieht man, dass es den Leuten zu klein ist, wo sie momentan wohnen. Insofern ist durchaus überraschend, dass der durchschnittliche Flächenbedarf oder die Flächennutzung des Österreichers, bei 45 Quadratmetern liegt. Das heißt die Burgenländer wohnen am geräumigsten. Da hat jeder Burgenländer 54 Quadratmeter zur Verfügung. Die Wiener leben naturgemäß am beengtesten. Das sind es etwa 36 Quadratmeter. Im österreichischen Schnitt, da liegt etwa die Steiermark, sind wir bei 45 Quadratmeter. Trotzdem, und ich meine das ist jetzt natürlich ein statistischer Mittelwert, haben die Leute das Bedürfnis nach mehr Raum. Das ist der häufigste Grund warum ein Wohnungswechsel ansteht. Zweites Thema, und das sollte man durchaus auch Ernst nehmen, für jeden Fünften ist die derzeitige Wohnsituation zu kostspielig. Jetzt wird es natürlich auch einige Schnittmengen geben, also zu klein und zu kostspielig. Da sieht man also schon, dass ein gewisser Leidensdruck im österreichischen Immobilienmarkt liegt. Drittes Wechselmotiv, das darf man als höhere Mächte zusammenfassen, die auf die Leute einwirken. Einerseits Job bedingt, andererseits sind das familienrechtliche Neuorientierungen, sprich Scheidungen, die da einen Wohnsitzwechsel öfter notwendig machen. Und erst das vierte Wechselmotiv ist das was wir so als Verbesserung der Wohnsituation ansehen. Wir sehen bei Detailbetrachtungen, dass es natürlich den weiteren Zuzug in die Ballungsräume gibt, dass die Urbanisierung naturgemäß fortschreitet, weil die Leute zur Arbeit und Ausbildung in die Städte kommen, aber wir sehen auch, dass es so eine Gegenbewegung aus der Stadt aufs Land gibt.“In Österreich gibt es etwa vier Millionen Haushalte. Jeder vierte Österreicher und Österreicherin möchte in den nächsten ein bis zwei Jahren übersiedeln. Das bedeutet, bis zu eine Million Haushalte könnten im nächsten Jahr ihren Besitzer wechseln. Dabei planen aber nur zehn Prozent der Befragten einen Verkauf oder eine Vermietung. Die Nachfrage nach Immobilien ist also höher als das Angebot, wodurch sich der angespannte Immobilienmarkt in der Stadt kaum entspannen kann und es zu einem sukzessiven Steigen der Immobilienpreise kommen wird. Um auf die Wünsche der Kunden einzugehen, wurden in der Umfrage auch Fragen zu der Erwartungshaltung an den Makler gestellt. Die Wünsche der Kunden an den Makler, fasst Ing. Mag. (FH) Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ, Wien & Burgenland und Sprecher Raiffeisen Immobilien Österreich, zusammen:
„Ungefähr 78 Prozent haben den Makler bei der Immobiliensuche gebraucht, und der Rest in Wahrheit für den Verkauf einer Immobilie. Die Erwartungshaltung an den Makler sind hier aber unterschiedlich. Die Erwartungshaltungen sind beim Sucher, dass wir viel Angebot haben sollen, dass wir gut unterstützen und Rechtsfragen beantworten, das ist eigentlich alles sehr logisch. Der Sucher will aber vor allem auch eines, und das wurde während der Corona Zeit wesentlich forciert, nämlich die virtuellen Besichtigungen, die 360 Grad Rundgänge, um eben keine unnötigen Besichtigungen machen zu müssen. Die Suchenden haben das sehr geschätzt. Was beide Seiten von uns wollen ist, dass wir Besichtigungstermine machen und organisieren, dass wir eine Rechtssicherheit haben und rechtsberatend sind, dass wir im Grunde genommen viele Objekte haben, dass wir auf die Vor- und Nachteile hinweisen und generell Gespräche führen ob es gescheiter ist zu kaufen oder zu mieten. Einfach hier wirklich sehr beratend und unterstützend agieren.“